…sowie Auftritt von Milo Yiannopoulos im Rahmen einer eigenen Veranstaltung von Dr. Dr. David Berger/“Philosophia Perennis“.
Am vergangenen Samstag hatten wir die „1. Konferenz der freien Medien im Bundestag“ in Berlin. Organisiert von Udo Hemmelgarn, Nicole Höchst, Petr Bystron, Uwe Schulz.
Angefangen von Dr. David Berger (www.philosophia-perennis.com) über Billy Six (www.jungefreiheit.de) bis hin zu Imad Kharim – um nur drei der hochkarätigen Gäste zu nennen – waren über 120 Konferenzteilnehmer, Blogger und freie Journalisten zu Gast bei der AfD-Fraktion im Bundestag – die Gäste auf der Tribüne noch nicht eingerechnet.
Da Stephen Bannon seine Reisepläne ändern musste, wurde Milo Yiannopolous als Teilnehmer eingeladen. Nach der ersten Fraktionssitzung am Freitag um 8:30 Uhr stand fest, dass Milo kommen und reden darf. In einer kurzfristig anberaumten zweiten Sitzung um 12:30 Uhr wurde jedoch mit Mehrheit der anwesenden Mitglieder der Auftritt Milos im Bundestag abgesagt. Mein Problem mit der Ausladung ist nicht das „ob“, sondern das „wie“ – und die Rolle einiger Fraktions-„Kollegen“, auch aus Hessen. Das wird intern in der Fraktion nachbereitet werden müssen.
Die tolle Eröffnungsrede hielt mein Kollegen Martin Renner. Danach stiegen wir in eine Reihe von Vorträgen mit anschließenden Diskussionsrunden ein. Nach der Mittagspause war von uns eine Art „Workshop“ zum Gedankenaustausch mit den Journalisten und uns vier MdBs angesetzt.
Wichtig: Es ging und geht uns nicht darum, dass die freien Journalisten nun zu einer „Jubelpresse“ für die AfD-Fraktion umfunktioniert werden sollen – das wollen weder wir noch die Medienvertreter. Es ging und geht uns darum, uns näher kennenzulernen und im gezielten Austausch zu lernen und in der Zusammenarbeit gegebenenfalls neue Wege zu gehen. Noch in dieser Woche werden wir die Ergebnisse, die wir in den Workshops erarbeitet haben, zusammentragen und auswerten.
Da Milo, von dem ich vor der Veranstaltung kaum etwas „aktiv“ mitbekommen habe, nicht auf der Konferenz reden durfte, organisierte Dr. David Berger im Hintergrund eine Alternativveranstaltung und zu unserer Überraschung lud er nach Beendigung der Konferenz die Teilnehmer in ein nahegelegenes Restaurant ein. Der während der Konferenz schnell organisierte Saal platzte dann auch aus allen Nähten.
Auch wenn ich kein besonderer Anhänger solcher „Formate“ bin, war ich doch erstaunt über Milos tolle Rede, gespickt mit seiner sarkastisch-witzigen Art – die ihm ja leider im Zuge seiner bisherigen Karriere durchaus zum Verhängnis wurde – wie ja auch die Ausladung beweist.
Milo stand im Anschluss noch knapp 2 Stunden vor dem Restaurant für Interviews und Fotos zur Verfügung. Ich habe auf dem Bürgersteig zwei junge Männer, Mitte 20, getroffen, die Milo entdeckt hatten und ein Bild nach dem anderen schossen. Sie fragten mich dreimal völlig ungläubig, ob das auch tatsächlich Milo sei. Das Erstaunen war riesig, denn beide kamen am gleichen Tag aus Australien als Touristen in Deutschland an, bezeichneten Milo als „He is my Godfather“ und konnten gar nicht glauben, als ich ihnen die Geschichte seines Hierseins erzählte.
Mein Fazit: alles in allem eine hervorragend gelungene Konferenz mit dem krönenden Abschluss durch den trotz Absage stattgefundenen Besuch Milos! Ich nutze die Gelegenheit und möchte den MdB-Kollegen Höchst, Bystron, Renner und Hemmelgard für die tolle Zusammenarbeit danken. Natürlich danke ich auch ganz besonders allen Mitarbeitern, meinen eigenen als auch denen aus den Büros der anderen Kollegen. Ich freue mich, dass sogar Fans aus unserem Kreisverband eigens nach Berlin gekommen sind und auch noch mitangepackt haben.
Am Samstag war ich einer der vier Gastgeber der 2. Konferenz der Freien Medien … Hier ein Beitrag dazu. Die Aufzeichnung der 8-stündigen Veranstaltung verlinke ich unten in einem Kommentarfeld. Als Höhepunkt sehe ich den Vortrag von Prof. Bolz … sehr interessant auch die Gäste Thor Kunkel, Matthias Matussek und Claudia Zimmermann … sowie unser Gast von der FPÖ, Chr. Hafenecker zum IBIZA-Skandal.
So ließt sich der Pressebericht:
Am vergangenen Wochenende hatten die Abgeordneten Nicole Höchst, Udo Hemmelgarn, Uwe Schulz und Petr Bystron im Namen der AfD-Bundestagfraktion zum 2. Kongress der „Freien Medien“ erneut in den Bundestag eingeladen, nachdem die Auftaktveranstaltung im Mai 2019 nicht nur hohe Wellen bei den etablierten Medien, sondern auch eine Welle der Solidarisierung ausgelöst hatte.
Auch diesmal war das Programm abwechslungsreich gestaltet. Der frühere FAZ-Redakteur und leider im Januar 2017 viel zu früh verstorbene Udo Ulfkotte hat einmal gesagt: „Alles, was politisch nicht korrekt ist und nicht zur Einheitsmeinung passt, wird pathologisiert.“ Und so geißelte gleich zu Beginn der medienpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Martin Renner, den zunehmenden Haltungsjournalismus und die systematische Verengung von geäußerter Meinung im Land: „Gegen eine gewaltige Übermacht der anderen Medien. Für unsere Kinder und Enkel. Für die Freiheit. David gegen Goliath!“ Damit setzte er quasi die Pflöcke für den Tag.
Als erster referierte der Schriftsteller Thor Kunkel, von dem die Spiegel-Autorin Melanie Amann einmal frohlockte, er sei „ein kreativer Erzähler mit einer unglaublichen Sprachmacht“. Sein erster Satz ließ gleich aufhorchen: Deutschland habe kein Politikproblem, Deutschland habe stattdessen ein Medienproblem! In seinem Referat schlug er anschließend einen Bogen von der „Steuerung der Gesellschaft“ durch die Sprache der Mainstream-Medien bis hin zur brutalen Ausgrenzung beziehungsweise existenziellen Vernichtung von Andersdenkenden. Die Mainstreammedien, die er der Einfachheit halber „Übersetzungsdienstleister“ nannte, hätten gar keine Lust mehr, so zu tun, als gebe es diese „politische Uniformierung“ gar nicht. Der Deutungsrahmen, also die „Frames“ beeinflussen aktiv unser Handeln, deshalb sei die vorgegebene Wortwahl immer öfter in die gewünschte Richtung „frisiert“.
Alexander Wendt, ehemals Politik- und Wirtschafts-Redakteur für die Wirtschaftswoche, den Tagesspiegel, den Stern und den Focus, schilderte, wie er auf die „andere Seite“ – also vom Mainstreamjournalisten zum Herausgeber seines eigenen, kritischen freien Blogs „Publico“ wurde.
Ihm folgten Impulsvorträge von den jungen Bloggerinnen Naomi Seibt und Samira Kley („Seit der Coronakrise hat sich Twitter gegen die Meinungsfreiheit positioniert“). Diesen Ball nahm der nächste Redner bereitwillig auf. Das Referat von Carl Benjamin, der ehemals der euroskeptischen UK Independence Party (UKIP) in Südengland angehörte, hatte es nämlich in sich. Benjamin zeigte auf, welche Ausmaße die Rassismus-Keule inzwischen erreicht und wie sich der Rassismus längst gegen Weiße umkehrt.
Als nächster Referent übernahm Professor Dr. Norbert Bolz. Am Beispiel von zwei englischen Begriffen „Disintermediation“ (das Ausschalten aller möglichen Zwischeninstanzen zwischen Bürgern und Öffentlichkeit) und „Disinhibition“ (Das Auflösen aller Hemmungen) zeigte er auf, dass wir es jetzt mit einer Medienwelt zu tun haben, die „Gatekeeper“ nicht mehr braucht. Deshalb seien die neuen sozialen und internetbasierten Medien durchaus ernst zu nehmen. „Bürgerreporter“ sorgten heute – dank der Handykamera – dafür, dass nichts mehr verborgen werden könne. Auch sei er kein Freund des Begriffs „Lügenpresse“, denn – so Bolz – „wer lügt, hat noch ein indirektes Interesse an Wahrheit, sonst würde er sie ja nicht verfälschen“.
Apropos Wahrheit. Der österreichische FPÖ-Obmann des „Ibiza-Untersuchungsausschuss“, Christian Hafenecker, berichtete abschließend Ungeheuerlichkeiten aus dem U-Ausschuss und dass dort längst die ÖVP zum Hauptthema wegen ihrer Verstrickung geworden sei. „Wir konnten in den letzten Wochen durch beharrliches Nachfragen herausarbeiten, dass es neben dem ‚Ibiza-Video‘ noch weitere Aufnahmen gibt. Bisher wissen wir weder, wer darauf zu sehen ist, noch wo diese Aufnahmen gemacht wurden, ließ der Nationalrat die Teilnehmer am Ende einer tollen Veranstaltung wissen.